Ursprungszeugnis

Die wichtigsten Fragen

Ursprungszeugnis

Was sind Ursprungszeugnisse?
Welche Bedeutung haben Ursprungszeugnisse in der Praxis?

Worin liegt der Unterschied zwischen präferenziellen Ursprungsnachweisen und nichtpräferenziellen Ursprungsnachweisen?

Was sind Ursprungszeugnisse?

Ursprungszeugnisse spielen eine entscheidende Rolle in der internationalen Handelslogistik, insbesondere bei der Einfuhr von Waren. Es handelt sich dabei um offizielle Dokumente, die belegen, aus welchem Land eine Ware stammt. Die Ursprungsregelungen sind nach Artikel 60 Zollkodex der Union und Artikel 31 bis 36 Delegierten Verordnung (EU) 2015/2446 geregelt. Diese Zeugnisse sind für Importeure und Zollbehörden gleichermaßen wichtig, da sie nicht nur über die geografische Herkunft der Waren Auskünfte erteilen, sondern auch darüber entscheiden, ob die entsprechende Ware bestimmten Einfuhrbeschränkungen, Anti-Dumping-Zöllen oder präferenziellen Zolltarifen unterliegen.

Welche Bedeutung haben Ursprungszeugnisse in der Praxis?

  • Sie gewährleisten, dass Importe die gesetzlichen Anforderungen erfüllen. Dies schützt Länder vor der Einfuhr von illegalen oder subventionierten Waren, die den heimischen Markt schädigen könnten. Dadurch wird unter anderem der Wettbewerb geschützt.
  • In vielen Fällen ist das Vorhandensein eines Ursprungszeugnisses eine Voraussetzung für den Zugang zu bestimmten Märkten. Ohne dieses Dokument können Waren zurückgewiesen werden. Ferner können in der Praxis Einfuhren ohne Ursprungszeugnis mit höheren Zöllen belegt werden oder eine Einfuhr vollständig verweigert werden.
  • Sie informieren den Verbraucher über die genaue Herkunft der Waren, was besonders bei medizinischen Produkten, Lebensmitteln, Kosmetika und anderen sensiblen Produkten wichtig ist.
  • Ursprungszeugnisse helfen dabei festzustellen, ob Anti-Dumping-Zölle oder Ausgleichszölle anwendbar sind, was für den Schutz heimischer Industrien vor unfairer internationaler Konkurrenz entscheidend ist.

Worin liegt der Unterschied zwischen präferenziellen Ursprungsnachweisen und nichtpräferenziellen Ursprungsnachweisen?

Das nichtpräferenzielle Ursprungsnachweise (i.d.R. Ursprungszeugnisse) werden für handelspolitische Maßnahmen wie Anti-Dumping-Zölle, Einfuhrquoten oder Ursprungsmarkierungen benötigt und bestätigt lediglich das Land, in dem die Waren hergestellt wurden. Es fußt auf dem WTO/WCO Recht und kann für bestimmte Waren von der Europäischen Union vorausgesetzt werden. So wird beispielsweise für Knoblauch mit Ursprung in Libanon aufgrund der VO (EG) Nr. 341/2007 ein sogenanntes Agrarursprungszeugnis verlangt.

Das präferenzielle Ursprungsnachweis (Warenverkehrsbescheinigung EUR.1 / Ursprungserklärungen) wird verwendet, um Waren im Rahmen von Handelsabkommen zollreduziert oder gar zollfrei zu importieren. Diese Nachweise unterliegen strengen formalen Anforderungen, die in den jeweiligen Handelsabkommen festgelegt sind.

Ursprungsnachweise sind ein unverzichtbares Werkzeug im internationalen Handel, das Importeuren nicht nur hilft, rechtliche Hürden zu überwinden, sondern auch, ihre Waren effizient und kostengünstig auf globalen Märkten zu platzieren.

Auch werden diese immer zwingender bei der Warenbeschaffung, aufgrund der Nachweisführung im Rahmen von Nachhaltigkeitsgesetzen (CBAM, EUDR…) und Länderembargos (z.B. Russlandembargo).

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